Mit Immobilien Crowdfunding auf dem Weg zur finanziellen Sicherheit
Für unseren heutigen Beitrag hat Finanzpolster Thomas eingeladen. Thomas arbeitet bei der Investmentpunk Academy und bei Wolf Theiss. Er erzählt uns von seinen Erfahrungen mit Immobilien Crowdfunding und von anderen Investments, die er sonst noch tätigt um seine finanzielle Sicherheit und Freiheit zu erreichen.
Thomas, was bedeutet für dich finanzielle Sicherheit oder finanzielle Freiheit?
Finanzielle Freiheit bedeutet für mich passiv so viel Geld zu verdienen, dass meine Lebenshaltungskosten und Grundbedürfnisse gedeckt sind und ich mir meine Tätigkeiten aussuchen kann.
Warum ist das Erreichen der finanziellen Sicherheit oder finanzielle Freiheit wichtig für dich?
Um von niemanden abhängig sein zu müssen und ausreichend finanzielle Reserven für alle möglichen Lebenskrisen zu haben.
Was machst du um deine finanziellen Ziele zu erreichen?
Ich bilde mich laufend in den Bereichen Finanzen und Wirtschaft weiter, arbeite hart und investiere mein Erspartes nach besten Wissen und Gewissen.
Wie bist du mit Immobilien Crowdfunding in Berührung gekommen?
Ich war auf der Suche nach einer fixverzinslichen Geldanlage, die bei überschaubarem Risiko gute Renditen abwirft. Mit Anleihen war das auf Grund der Nullzinspolitik nur schwer möglich. Die Preise von Anleihen waren zu hoch – die Renditen im Keller. Vom Sparbuch brauch ich gar nicht erst reden. Zu dieser Zeit (vor etwa 3 Jahren) begannen sich auch die ersten österreichischen Crowdinvesting-Plattformen zu etablieren. Darüber bin ich auch darauf gekommen, dass man nicht nur Startups oder Kunstprojekte über die Crowd finanzieren kann, sondern eben auch Immobilienprojekte.
In welche Plattformen bist du investiert und nach welchen Kriterien wählst du deine Projekte aus?
Ich bin überwiegend auf der Plattform homerocket investiert. Bei der Auswahl der Projekte orientiere ich mich in erster Linie am Renommee des Bauträgers, einer möglichst kurzen Laufzeit (2-3 Jahre sind hierbei ein guter Wert) sowie der Phase in der das Projekt ist.
Was sind deiner Meinung nach die Risiken? Wird man als Investor im Grundbuch eingetragen?
Nein. Bei einem Investment in Immobilien-Crowdfunding-Projekte handelt es sich um qualifiziertes Nachrangdarlehen. Dies ist auch der größte Nachteil solcher Investments. Die Forderungen der Kleinanleger werden im Insolvenzfall des Bauträgers erst nachrangig zu allen anderen Gläubigern bedient. Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit der Insolvenz eines renommierten Bauträgers im Vergleich zu der eines Startups sehr gering.
Somit ist das Risiko eines Investments in ein Crowdinvesting-Projekt eines Immobilienentwicklers in Summe geringer als bei einem Startup, dass in einer frühen Unternehmensphase Geld über die Crowd einwirbt.
Stimmt der Vorwurf, dass nur jene Bauträger über Crowdfunding ihre Projekte finanzieren, die sonst keinen Kredit von der Bank bekommen? Schließlich zahlen die Bauträger für Crowdfunding-Kredite bis zu 8% p.a. Zinsen.
Nein. Jedes Immobilienprojekt auf der Crowdinvesting-Plattform ist durch eine Bankenfinanzierung gedeckt. Diese macht sogar einen Großteil der gesamten Projektfinanzierung aus.
Das Kapital, das über die Crowd durch Kleinanlegern eingeworben wird, macht im Schnitt zwischen 5 und 10 Prozent der Finanzierung aus.
Viele Immobilienentwickler, die ihr Projekt auf Crowdinvesting-Plattformen bewerben, sind auf das eingesammelte Crowd-Kapital auch gar nicht angewiesen.
Vielmehr geht es ihnen darum, ihr Unternehmen und die Immobilienprojekte öffentlichkeitswirksam zu präsentieren und vom weitreichenden Online-Auftritt der Plattformen zu profitieren.
Wieviel Prozent deines Portfolios investierst du in Crowdfunding Projekte? Planst du in Zukunft die Quote zu erhöhen?
Ich habe zurzeit ca. 10% meines Geldes in Crowdinvesting-Projekte investiert und möchte es auch bei dieser Quote belassen. Ich sehe Crowdinvesting als gute Alternative zu fixverzinslichen Wertpapieren und vielversprechende Portfoliobeimischung.
Jedoch ist es mir sehr wichtig, stets über mehrere Asset-Klassen gestreut zu investieren.
Nächstes Jahr endet die Laufzeit einiger meiner ersten Crowd-Projekte in die ich investiert bin. Dann werde ich bestimmt wieder nach neuen Investmentchancen in diesem Bereich Ausschau halten.
Wenn jemand gerne in Immobilienprojekte über Crowdfunding investieren möchte, aber noch keine Erfahrungen hat, welchen Tipp kannst du geben?
Die Plattformen selbst stellen ziemlich viele nützliche Informationen und Know-how zu dieser Materie zur Verfügung. Hiermit kann man sich schon einiges an Wissen aneignen, um in diesem Bereich Investitionen tätigen zu können. Wer sich tiefgründiger mit dem Thema Crowdinvesting und Crowdfunding befassen möchte, dem kann ich das Buch Schwarmökonomie und Crowdfunding: Webbasierte Finanzierungssysteme im Rahmen realwirtschaftlicher Bedingungen von Elfride Sixt sehr empfehlen.
Außerdem sollte man wissen, wie ein Nachrangdarlehen funktioniert und ein Vertrag für eine nachrangige Unternehmensbeteiligung aussieht.
Wie bist du sonst noch investiert?
Ich investiere vorwiegend in Einzelaktien und Anleihen. Zudem habe ich Solarpaneele gekauft, die eine jährliche Rendite abwerfen, und veranlage einen kleinen Teil meines Geldes mit Investitionen in P2P-Kredite. (Was P2P Kredite sind, lese dazu diesen Artikel)
Was hast du im Punkt finanzielle Freiheit von deinem Arbeitgeber Gerald Hörhan, dem Investmentpunk, gelernt?
Gerald Hörhan hat mir bei vielen finanziellen Themen die Augen geöffnet. Ich habe von ihm die nötige Disziplin und Umsetzungsstärke gelernt, die es braucht, um finanzielle Unabhängigkeit erreichen zu können. Zudem habe ich von ihm viel Know-how über Immobilien und sonstige passive Einkommensquellen vermittelt bekommen.
Fazit
Um finanzielle Sicherheit zu erreichen, bildet sich Thomas laufend in den Bereichen Finanzen und Wirtschaft weiter. Er arbeitet hart und investiert sein Erspartes in P2P Kredite, Aktien, ETFs und in Immobilien Crowdfunding Projekte.
Die dafür notwendige Disziplin und viel Know How über Immobilien hat er vom seinem Arbeitgeber, Gerald Hörhan, dem Investment Punk, gelernt.
Bei der Auswahl der Immobilien Crowdfunding Projekte orientiert sich Thomas vorwiegend am Renommee des Bauträgers, einer möglichst kurzen Laufzeit, sowie der Projektphase.
Finanzpolster verfolgt eine sehr ähnliche Strategie wie Thomas und freut sich sehr einen weiteren Weggefährten gefunden zu haben auf den Weg zur finanziellen Sicherheit.
Herzlichen Dank an Thomas für den spannenden Einblick über seine finanziellen Ziele.
Begleite uns auf den Weg zur finanziellen Sicherheit und lese dazu den Artikel Weg zur Finanziellen Sicherheit Gehe vorzeitig in den verdienten Ruhestand . Wenn du noch mehr über Crowdfunding erfahren möchtest, lese folgende Artikeln: Was ist Crowdfunding? und 6 gute Gründe für Crowdfunding und 6 Dinge, die du als Investor beachten sollest.
Bist du schon auf den Weg zur finanziellen Sicherheit? Teile mit uns deine Erfahrung. Weitere spannende Interviews mit interessante Personen auf dem Weg zur Finanziellen Sicherheit und Freiheit findest du hier.
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Hallo John!
Ich bin zur Zeit in 5 Projekte bei Homerocket mit jeweils einem vierstelligen Betrag investiert. Ausfall hatte ich zum Glück noch nie einen. Das wäre aber auch ziemlich extrem, wenn so etwas passieren würde und ist bei Homerocket auch noch nie vorgekommen soweit ich weiß.
Dafür wurde mir ein Projekt bereits frühzeitig zurückbezahlt (nach 1,5 Jahren) mit Verzinsung für die ursprüngliche Gesamtlaufzeit (3 Jahre). Weil der Bauträger das eingeworbene Crowd-Kapital nicht weiter benötigt hat.
Ich bin nur auf dieser Plattform investiert, in institutionelle Bauträger mit Projekten in Österreich und Deutschland.
Liebe Grüße,
Thomas
Danke für deine Antwort Thomas.
Ich habe einen etwas anderen Ansatz gewählt. Ich versuche das Risiko zu streuen, indem ich in viele Projekte auf verschiedene Plattformen investiere. Dafür investiere ich meist nur einen kleinen Betrag. Mit Dagobertinvest habe ich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. Hier geht es zu meinem Erfahrungsbericht.
viel Erfolg
Danke für das gute Interview! Ich werde mich in dem Thema definitiv weiterbilden.
Für mich ist Crowdfunding eine gute Alternative zu den risikoreichen P2P-Krediten.
Mir ist noch folgende Frage im Kopf: Wie viel Diversifikation ist dabei empfehlenswert? Wie viele Ausfälle hat Thomas schon erlebt? Man kann ja verschiedene Plattformen, Investmentgruppen und Länder kombinieren. Mit welchem Betrag steigt er üblicherweise ein?
Viele Grüße
John
Hi John,
vielen Dank für deine Frage. Ich werde deine Frage direkt an Thomas weitergeben.
liebe Grüße